Senioren auf Achse

Hannelore Spottke ist leidenschaftliche Autofahrerin, doch vor zwei Jahren hat sie sich entschieden, ihr geliebtes Auto zu verkaufen. Seitdem ist die 77-Jährige aufs Fahrrad umgestiegen und fährt damit überall hin – ins Fitness-Center, zum Arzt und zum Einkaufen. Wenn kein Pkw zur Verfügung steht, ist es mit dem Rad leichter, die Einkäufe vom Supermarkt nach Hause zu bringen, als diese Wege zu Fuß zurückzulegen.

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Hannelore Spottke ist leidenschaftliche Autofahrerin, doch vor zwei Jahren hat sie sich entschieden, ihr geliebtes Auto zu verkaufen. Seitdem ist die 77-Jährige aufs Fahrrad umgestiegen und fährt damit überall hin – ins Fitness-Center, zum Arzt und zum Einkaufen. Wenn kein Pkw zur Verfügung steht, ist es mit dem Rad leichter, die Einkäufe vom Supermarkt nach Hause zu bringen, als diese Wege zu Fuß zurückzHannelore Spottke hat kaum Probleme mit den Autofahrern. Aus eigener Erfahrung weiß sie, wie schnell man einen Radfahrer beim Abbiegen übersehen kann. Deshalb fährt sie entsprechend vorsichtig. Größere Probleme bereiten ihr jedoch Fußgänger, die unvermittelt den Radweg kreuzen. „Ich befürchte, dass mir jemand ins Fahrrad läuft. Bisher konnte ich immer noch klingeln und ausweichen.“

Polizeioberkommissar Michael Jensen (Verkehrsdirektion 6 in Hamburg) hat in den vergangenen Jahren beobachtet, dass die ältere Generation mobiler geworden ist. „Wir bekommen immer wieder Anrufe, in denen ältere Radfahrer fragen, ob es bei uns Auffrischungskurse gibt, um die Verkehrsregeln noch einmal einzuüben.“ Der erfahrene Polizist kennt die gefährlichen Situationen, wenn unachtsame Fußgänger plötzlich auf den Radweg laufen. „Es ist kein böser Wille, sondern Gedankenlosigkeit“, sagt Michael Jensen. „Wir appellieren an die Radfahrer, für die Fußgänger mitzudenken. Außerdem bitten wir die Radler dringend, die Verkehrsregeln einzuhalten.“ So können Zusammenstöße verhindert werden. Bei Senioren hat der Verkehrsexperte beobachtet, dass mit zunehmendem Alter die Reaktionsfähigkeit etwas nachlässt und bittet um Verständnis von den anderen Verkehrsteilnehmern.

Einen wichtigen Aspekt können die mobilen Senioren jedoch selbst beeinflussen, nämlich dass sie gesehen werden. „Wir raten älteren Radfahrern dringend, helle Kleidung zu tragen. Reflektoren an Mützen, Jacken, Hosen oder Taschen sind die beste Unfallvorsorge.“
Weiterführende Informationen bietet die Broschüre „Einfach mobil bleiben“, die kostenlos bei der Verkehrswacht Hamburg e.V. angefordert werden kann: 040 / 78 51 57.